Update 18:10 Uhr: Das Urteil soll am Donnerstag, den 19.12.2024 um 13 Uhr verkündet werden
Im Doppelgängerinnen-Mordprozess von Ingolstadt kann dieses Jahr noch das Urteil fallen. Nach mehreren Wochen Verzögerung hat heute die Verteidigung ihre Abschlussreden gehalten und dabei Freispruch für die Angeklagte gefordert. Demnach sei bewiesen, dass der Angeklagte die junge Frau getötet habe. Die Staatsanwaltschaft hatte für beide zuvor lebenslänglich gefordert. Auch der Verteidiger des Angeklagten forderte Freispruch. Die Staatsanwaltschaft wirft beiden Angeklagten vor, dass sie vor zwei Jahren eine Frau getötet haben, um den Tod der Angeklagten vorzutäuschen, damit sich die Angeklagte ein neues Leben hätte aufbauen können.
Seit fast einem Jahr zieht sich der Prozess. Das hat vor allem die Nebenklage verärgert, die den Vater der Getöteten vertritt. Mit zahlreichen Anträgen habe die Verteidigung den Prozess unnötig in die Länge gezogen und den Schmerz des Vaters weiter verstärkt. Darunter pochte die Verteidigung auch auf die Feststellung, dass sich Opfer und Angeklagte nicht ähnlich gesehen hätten. Hierbei habe eine Vorverurteilung durch die Presse stattgefunden.
Auch nach den Plädoyers ist nicht abschließend geklärt, warum Handys entsorgt wurden, wer noch Zugang zu den SocialMedia-Accounts der Angeklagten hatte und wie der Tag der Tat genau abgelaufen ist. Die Angeklagte habe laut Verteidigung nicht gewollt, dass ihr Komplize die junge Frau ermordet. Dem Angeklagten wird zusätzlich zur Last gelegt, dass er während seiner Haft eine sogenannte Todesliste angefertigt habe und mögliche Zeugen beseitigen lassen wollte.
Das Urteil könnte jetzt schon nächste Woche fallen.