Deutsche Banken haben in großem Stil Zahlungen über den US-Zahlungsdienstleister PayPal gestoppt. Grund war eine technische Panne, bei der ein Sicherheitssystem ausfiel, das normalerweise betrügerische Transaktionen erkennt und blockiert.
Das betroffene System war mehrere Stunden außer Betrieb. In dieser Zeit wurden zahlreiche Lastschriften ungeprüft eingereicht – darunter auch betrügerische Zahlungen. Um Schäden für Kundinnen und Kunden zu verhindern, hielten Banken die betroffenen Transaktionen an. Insgesamt geht es um eine Summe von mehr als zehn Milliarden Euro, die vorübergehend eingefroren wurde.
Die Deutsche Kreditwirtschaft bestätigte, dass es am Montagvormittag zu Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverkehr gekommen sei. Daraufhin stoppten einzelne Banken sämtliche PayPal-Zahlungen. Nach Angaben der Institute sollen eingefrorene Gelder zeitnah wieder freigegeben werden.
PayPal selbst sprach von einer „vorübergehenden Serviceunterbrechung“. Die Ursache sei schnell identifiziert und behoben worden. Inzwischen laufe der Zahlungsverkehr wieder normal. Betroffen gewesen seien jedoch sowohl Bankpartner als auch Händler, die nun länger auf ihr Geld warten müssen.
Der Vorfall reiht sich ein in eine Reihe von Schlagzeilen rund um PayPal. Erst wenige Tage zuvor bot ein Hacker in einem Cybercrime-Forum angebliche Zugangsdaten von Millionen PayPal-Konten an. Ob und in welchem Umfang diese Daten nutzbar waren, blieb zunächst unklar. Nutzerinnen und Nutzer wurden dennoch dazu aufgerufen, ihre Zugangsdaten regelmäßig zu ändern und Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren.