Berlin ohne den Fernsehturm, Hamburg ohne Elbphilharmonie, München ohne den Englischen Garten. Was wären all diese Städte ohne ihre Sehenswürdigkeiten? Kaum vorstellbar, oder? Auch Augsburg hat seine Wahrzeichen - eines davon ist die Augsburger Kahnfahrt. Und diese muss möglicherweise bald schließen. Der Besitzer, Bela Balogh, war zu Gast bei Störmann & Co. der RT1 Morgenshow und hat erzählt, was los ist.
Seit 147 Jahren ist die Augsburger Kahnfahrt in der Hand der Familie von Bela Balogh. Er ist heutiger Pächter und Kahnfahrt-Betreiber und betreibt den Bootsverleih in vierter Generation. Vor wenigen Tagen dann der Schock: die Stadt Augsburg hat ihm eine Nutzungsuntersagung für das Restaurantgebäude zugeschickt. Grund dafür sei der Brandschutz. Außerdem soll es sich bei dem Gebäude laut den Behörden um einen Schwarzbau handeln. Da es also offenbar nie eine Baugenehmigung gab, droht im schlimmsten Fall sogar der Abriss. Einen Neubau könne man sich nach zwei Jahren Corona-Pause nämlich nicht leisten.
Rolf Störmann von Störmann & Co. der RT1 Morgenshow ist schockiert. Er hat sich die Augsburger Kahnfahrt sogar auf seinen Unterarm tätowieren lassen (sh. Bild). Rolf und Ramona sprechen mit Bela Balogh über das Vielleicht-Aus des Familienbetriebes. "Ich schlafe kaum", so Bela Balogh. Verständlich - denn er betreibt das Restaurant und den Bootsverleih bereits seit 17 Jahren, ist dort aufgewachsen und mit Schweiß & Blut dabei.
Wie das Kahnfahrt-Drama weitergeht, ist noch unklar. Man arbeite in jedem Fall daran, dass zum 1. April der Betrieb aufgenommen werden kann, heißt es seitens der Stadt.
Was Bela Balogh bei Störmann & Co. der RT1 Morgenshow am Dienstag zu sagen hatte, hört ihr hier:
Eva Weber, Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg, hat sich mittlerweile auch zur Situation geäußert. Auf Facebook schreibt sie: "Wir Augsburgerinnen und Augsburger hängen an dieser wichtigen und traditionsreichen Institution. Deswegen verstehe ich die Emotionen, die in den zurückliegenden Tagen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern hervorgerufen worden, sehr gut." Weiter schreibt sie, es gebe keine andere Möglicheit, als das baufällige Lokal, das ohne Genehmigung gebaut wurde, abzureißen. Laut der Opposition hat die Stadt bei der Kahnfahrt versagt. Dass es dort einen 50 Jahre alten Schwarzbau auf Stadteigentum gebe, dass Fluchtwege fehlen und das Thema nie öffentlich diskutiert wurde, sei absurd. Es hätte viel früher eine Lösung gebraucht. Die Kahnfahrt soll Anfang April öffnen können, allerdings nur mit Außengastro und Bootsverleih.
+++ UPDATE 16. März +++
Es gibt Neuigkeiten zum Thema Kahnfahrt! Der Betreiber Bela Balogh wurde von der Stadt kontaktiert. Er könne unter bestimmten Auflagen ab April öffnen. Was die Stadt Augsburg genau zu sagen hatte und wie Bela Balogh dazu steht, hört ihr hier:
+++ UPDATE 17. März +++
Steht die Augsburger Kahnfahrt nun wirklich vor dem Aus? Der Betreiber Bela Balogh sagt "Ja!" - denn für ihn ist eine Eröffnung im April weiterhin mehr als unsicher. Die Stadt sagt allerdings "Nein!" - alle offiziellen Mitteilungen sprechen vom Saisonbeginn in 2 Wochen. Rolf hat mit Dr. Wolfang Hübschle gesprochen, er ist der zuständige Wirtschaftsreferent in Augsburg. Zunächst hat er ihm das stundenlange Tonmaterial mit euren Erinnerungen und Emotionen vorgespielt. Was er dazu gesagt hat, hört ihr hier:
Ihr habt uns unzählige Sprachnachrichten geschickt und erzählt, wieso die Kahnfahrt bleiben muss!
Einige eurer Erinnerungen, Erlebnisse und guten Gründe für den Erhalt der Augsburger Kahnfahrt haben wir zusammengeschnitten. Jetzt anhören: